Viele Unternehmen gehen davon aus, dass Finetrading ein Finanzprodukt für Unternehmen ist, die kurz vor der Insolvenz stehen. Hierbei handelt es sich um einen weit verbreiteten Mythos. Finetrading bietet auch Potentiale für Unternehmen, die wachsen wollen, wie zum Beispiel Start-Ups.
Wenn man über Finetrading spricht, hört man häufig die Aussage, dass ein Unternehmen davon in der Regel nur Gebrauch macht, wenn die Einkäufe und Waren nicht mehr aus eigenen Mitteln finanziert werden können. Oftmals ist das Finetrading hier die letzte Lösung, um das Unternehmen vor einer drohenden Insolvenz zu bewahren.
Die Wareneinkaufsfinanzierung lohnt sich in diesem Fall tatsächlich und hat sicherlich auch schon einige Unternehmen vor einer drohenden Insolvenz bewahrt. Es handelt sich hierbei allerdings bei Weitem nicht um die einzige Situation, in welcher ein Unternehmen Finetrading nutzen kann, um davon zu profitieren.
Nicht nur in Situationen, in denen das vorhandene Geld nicht mehr für die Beschaffung von Waren und Einkäufen ausreicht, bietet sich das Finetrading an. Auch für schnell wachsende Unternehmen kann Finetrading in Frage kommen. Ein gutes Beispiel hierfür sind Start-Ups. Wenn ein Unternehmen schnell wächst und eine große Anzahl an Kunden auf einmal gewinnt, kann es in die missliche Lage rutschen, in der die Nachfrage zu groß wird, um alle Kunden zeitnah mit einem Produkt zu versorgen. Wenn es zu längeren Lieferzeiten kommt, können einige Kunden abspringen. Diese Situation kann durch das Finetrading vermieden werden.
Das Finetrading kann auch durch kleinere und schnell wachsende Unternehmen wie Start-Ups genutzt werden, da die Finetrader häufig geringe oder sogar gar keine Anforderungen hinsichtlich des Jahresumsatzes eines Unternehmens haben. Ein Start-Up kann so ein hohes Budget zur Verfügung gestellt bekommen, um Einkäufe zu finanzieren. So kann eine größere Menge an Waren bestellt werden, damit alle potentiellen Kunden versorgt werden können. Während der Wachstumsphase können so Lieferengpässe vermieden werden.
Es gibt einige Produkte, die sich nur zu bestimmten Jahreszeiten verkaufen lassen. Ein einfaches Beispiel sind Regenschirme. Über die Sommermonate hinweg kann ein Unternehmen, welches sich auf den Verkauf von Regenschirmen fokussiert hat, nur geringe Umsätze verbuchen. Im Herbst steigt die Nachfrage dann logischerweise rapide an, das Wetter verschlechtert sich. Das Unternehmen steht dann jährlich vor der schwierigen Aufgabe, beim Anstieg der Nachfrage bereits genügend Regenschirme auf Lager zu haben, damit diese direkt an die Kunden verkauft werden können.
Für die Beschaffung der notwendigen Regenschirme, kann das Finetrading genutzt werden. Durch das verlängerte Zahlungsziel kann das Unternehmen die Regenschirme rechtzeitig beschaffen und sich so für den saisonalen Bedarfsanstieg vorbereiten.
Abschließend lässt sich sagen, dass das Finetrading im Grunde genommen in fast jeder Situation zur Anwendung kommen kann. Es kann sowohl als einziges Finanzprodukt, aber auch neben anderen Finanzprodukten wie einem Firmenkredit in Anspruch genommen werden.
Finetrading kann vielseitig genutzt werden. Es kann dabei helfen, finanzielle Engpässe zu überbrücken, aber auch Unternehmen in großen Wachstumsphasen helfen. Es kann auch für die Vorbereitung auf saisonale Nachfragespitzen genutzt werden. Auch für kleine und junge Unternehmen ist Finetrading eine gute Möglichkeit, um auf ein höheres Einkaufsbudget zurückgreifen zu können. Finetrader setzen oft nur eine geringe Dauer der Geschäftstätigkeit oder einen geringen Jahresumsatz voraus.